Helene





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Die Medienvielfalt hat es etwas leichter gemacht, gleichgesinnte, oder noch besser gegengleichgesinnte Menschen kennen zu lernen. Man trifft sich im Internet in Chats, auf einschlägigen Listen, in News-Groups oder via Annonce in einer Zeitschrift.

Der Erstkontakt kommt meist schriftlich oder telefonisch zustande.

Es kann sein, daß sich zwei Menschen bereits sehr lange aus dem Internet kennen und ein hohes Maß an Vertrautheit vorhanden ist, bevor es zum ersten persönlichen Treffen kommt. Man/frau hat das Gefühl, den anderen bereits sehr gut zu kennen. Aber Gefühle können trügen und hinter dem scheinbar einfühlsamen Gesprächspartner von dem man via Bildschirm durch alle Fassetten der Empfindungen geschickt wurde, kann sich im realen Leben als wahres Monster entpuppen.

Das Gegenteil kann natürlich genauso der Fall sein. Wie mir eine Dame berichtet hat, hat sie bisher über Zeitungsanzeigen nur Verbalerotiker kennen gelernt. Männer die total heiße Briefe schreiben, ihr Wonneschauer am Telefon bereiten und dann beim ersten Treffen heute Kopfschmerzen und morgen Waschtag haben.

Es ist daher sinnvoll einige Sicherheitsmaßnahmen beim ersten persönlichen Kontakt zu beachten. Das gilt selbstverständlich für Bottoms UND Tops, Frauen UND Männer!

  • Das erste Treffen sollte an einem öffentlichen, gut frequentierten Ort stattfinden, z.B. einer Konditorei, einem Kaffeehaus, Heuriger oder Restaurant, das man möglichst vorher schon kennt. Es sollte dort keine laute Musik sein, denn das macht es dem Gesprächspartner leicht, sie zu einem ruhigeren Ort zu überreden, den du nicht kennst.

  • Besorge dir einen Schutzengel! Dazu unten mehr.

  • Wenn du dich nicht hundertprozentig wohl fühlst mit deinem möglichen neuen Partner, das heißt auch nur ein leicht flaues Gefühl hast, lasse die Finger davon.
    Lieber ein lebender Waschlappen als ein toter Held! [Siegfried]

  • Sorge dafür, daß kein Alkohol (zum trinken) im Spiel ist. Natürlich kann ein Glas Rotwein eine Situation entspannen und man redet leichter. Aber du weißt bei einem unbekannten Menschen NIE wie sich Alkohol auf seine Hemmschwellen auswirkt. Daher verzichte nach Möglichkeit ganz auf Alkohol.

  • Laß dich nicht hetzten! Auch wenn du dein Vis a Vis echt süß findest, das Aquaplaning in der Unterwäsche groß ist, ist es kein Fehler, alle Eindrücke erst mal zu überschlafen. Wenn es allerdings so richtig schön zu ziehen beginnt, alles super paßt, dann laß dich bloß nicht zurück halten. Mit allen nötigen Sicherheitsmaßnahmen natürlich!

  • Das erste Treffen darf NIE in einem Spielkontext stattfinden! Dazu unter Hoppalas mehr. Das heißt, du triffst dich mit ihm/ihr als gleichberechtigter Partner ganz normal in einem Cafe oder Restaurant, aber ganz sicher nicht in einer Garage auf eine Entführung oder sonstige Räuberpistole! Das geht garantiert in die Hosen!

  • Ein erstes Treffen zum Spiel ohne Safe-Wort/Zeichen gibt es nicht.

  • Vereinbare neben dem Safe-Wort auch ein Wort oder Zeichen, das dem Top die Chance gibt nachzulassen ohne das Spiel zur Gänze abzubrechen. Auch wenn man vorher bespricht, wie heftig es werden kann, 2 Menschen müssen erst die gleiche Sprachregelung haben. Was für den Top möglicherweise noch leichte Schläge sind, weil er den Umgang mit Schmerz-Erotikern gewöhnt ist, kann für einen neuen Partner bereits viel zu viel sein.

  • Kläre vorher genau ab um welche Art Spiel es gehen soll bzw. mache GENAU klar, welche Erfahrungen du WIRKLICH hast. Nachher ist es mit Geständnissen wie: na ja, ich wollte es halt nicht zugeben, daß ich das noch nie gemacht habe! zu spät. Alle erotischen Wunschvorstellungen die du bis zu diesem Zeitpunkt entwickelt hast, sind nachher möglicherweise schon gründlich zerstört.

  • Beide Partner, Top und Bottom, sollten über mögliche Erkrankungen und Behinderungen (wie Asthma, Krampfadern usw.) des Partners genau Bescheid wissen. Es kann ja auch sein, daß der Top in eine Situation kommt, in der er rasch Hilfe benötigt.

  • Das wichtigste für den Top: die eigene Sicherheit bzw. Gesundheit. Der Top hat keine Chance die Kontrolle über eine Session zu bewahren, wenn er die Kontrolle über sich selbst verliert, z.B. über ein Seil oder ähnliches fällt, sich das Bein bricht und der Bottom im gefesselten Zustand nicht behilflich sein kann.

  • Es muß auch klar sein, daß es eine Möglichkeit geben muß, das Safe-Wort auch anzuwenden. D.h. kein Knebel bis man nicht durch mehrere Spiele vertraut ist miteinander.

  • Sollte der Top nicht oder nur nach längerem Argumentieren auf das Safe-Wort reagieren, ist er mit Sicherheit kein geeigneter Partner für die Zukunft.

  • Ein Bottom, der Safe-Wörter mißbraucht, mehr als einmal, und nachher meint: "Na, du hättest ja sehen müssen, daß das nicht ernst gemeint war. Eigentlich wollte ich da drüber gebracht werden..." ist sicher auch auf Dauer gewöhnungsbedürftig bzw. als Partner eher anstrengend und nicht unbedingt lustfördernd.

  • überfordere dich und deinen Partner nicht beim ersten Mal. Weniger ist viel mehr! Und nimm dir ausreichend Zeit, auf alle Fälle Zeit genug um das Erlebte gemeinsam, möglichst Arm in Arm, verdauen zu können und wieder auf den Boden des Alltags zurück zu finden.

Schutzengeldienst/Covern

Dazu entsteht ein Text bei Wiki

Aus der Praxis

Eine Gruppe von Bottom-Frauen im Großraum New York, die sehr viel in Chat-Lines im Internet herumhängen, haben einen Dienst für das erste Treffen arrangiert.

Das Prinzip:

  • Mindestens eine Betreuerin (Schutzengel) aus der Gruppe ist genau darüber informiert, wann, wo und mit wem ein Treffen erfolgen soll.

  • Die Frau, die zum Blind-Date geht, hat ein Handy dabei. Es muß VORHER geklärt sein, daß der Telefonanbieter in diesem Bereich auch problemlos zu empfangen ist! Die Betreuerin wartet erst einmal eine Stunde bis der erste aktive Anruf erfolgt (je nach Vereinbarung). Sie läßt sich darüber informieren, ob und wo das Treffen weiter geht. Nach einer weiteren Stunde ruft die Betreuerin an und prüft, ob auch weiterhin alles o.k. ist. Das geschieht dann auf Wunsch mehrmals in unregelmäßigen Abständen. Sobald sich die Frau innerhalb der ersten Stunde nicht meldet oder auf die darauf folgenden Anrufe nicht meldet, verständigt die Betreuerin die Polizei.

  • Die Person, die covert geht NIE nachsehen, was passiert sein könnte! Wenn eine Person bereits in massiven Schwierigkeiten ist, was hindert einen Aggressor daran auch noch eine 2. Person zu mißhandeln?

Die Folge dieser Vorsichtsmaßnahmen: Bei 2 Treffen hat sich der Top, nachdem er von seiner möglichen neuen Partnerin über die Sicherheitsmaßnahmen informiert wurde, sang und klanglos verabschiedet.

Diese Maßnahmen haben sich leider als erforderlich erwiesen, nachdem es bei einigen ersten Treffen zu massiven Problemen gekommen ist.

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letzter Update: August 2010